Wassergeburt - ein außergewöhnliches Erlebnis
Mittlerweile liegen zahlreiche Untersuchungen und Studien vor, die belegen, dass eine Wassergeburt nicht nur ungefährlich ist, sondern auch vielfältige Vorteile und Vorzüge für Mutter und Kind bietet. Viele Frauen, welche eine Geburt im Wasser erlebt haben, sind überrascht, wie "einfach" alles lief und entscheiden sich beim nächsten Kind ganz bewusst wieder dafür.
Vielen Völkern und Kulturen ist die Wassergeburt schon seit langer Zeit bekannt. In Deutschland hält die Gebärbadewanne erst seit einigen Jahren Einzug. Allerdings solltest Du Dich genau erkundigen, ob es an dem von Dir gewählten Geburtsort eine derartige Wanne gibt, ob alle Hebammen dort auch Wassergeburten betreuen und wie viele Kinder tatsächlich im Wasser geboren werden. So manche Gebärwanne wurde angeschafft, um dem Trend zu folgen und ist nur eine Zier!
Die Wassergeburt ist eine der natürlichsten und sanftesten Geburtsmöglichkeiten, die sowohl für Dich als auch für Dein Baby zahlreiche Vorteile hat. Denn das warme Wasser beeinflusst Körper und Psyche in vielerlei Hinsicht positiv.
Empfehlen kann man eine Wassergeburt immer dann, wenn der Aufenthalt im Wasser als angenehm empfunden wird und die Geburt normal vorangeht.
Es gibt nur wenige Gründe, die gegen eine Entbindung im Wasser sprechen. Dazu gehören unter anderem verfärbtes Fruchtwasser, bestimmte Vorerkrankungen oder kindliche Herztöne, welche in irgendeiner Form nicht in Ordnung sind. Dagegen ist ein vorausgegangener Kaiserschnitt kein Hindernisgrund für die Wanne.
Alle Vorteile auf einen Blick
- Geburtsdauer ist deutlich verkürzt, da das warme Wasser wie eine Ganzkörpermassage für Dich ist und Du dadurch wesentlich entspannter bist
- kaum Schmerzmittel notwendig
- keine Dammschnitte - das Gewebe wird im Wasser besonders weich, dies fördert die Elastizität und schont dadurch den Damm
- kommt es dennoch zum Dammriss, sind diese kleiner als an "Land"
- die Wehen werden besser ertragen, weil man durch das warme Wasser entspannter ist
- es gibt weder mehr Infektionen, noch Atemprobleme bei dem Neugeborenen
- Bewegungen sind im Wasser einfacher und kraftsparender
- ein ganz entscheidender Vorteil - in der Wanne hast Du einen eigenen, selbstbestimmten Raum, wo Du Dich in Ruhe auf die Abläufe Deines Körpers konzentrieren kannst und mit dem Baby in Kontakt bleibst
- durch die Hebamme sind jederzeit notwendige Untersuchungen möglich –unnötige Eingriffe oder Manipulationen von außen werden jedoch vermieden
- das Bad regt die Durchblutung an und der Blutdruck sinkt, dass bewirkt eine bessere Sauerstoffversorgung des Ungeborenen
Vorteile für das Baby
- der gesamte Geburtsablauf ist für das Kind weniger anstrengend, allein schon dadurch, dass es weniger Stresshormone der Mutter über die Nabelschnur erhält
- vom Fruchtwasser ins warme Badewasser = der wohl sanfteste Übergang für das Baby – damit erleichtert sich der Beginn seines Erdenlebens enorm
- in einem für das Baby vertrautem Element, kann es seine neue Welt langsam entdecken und aus eigenem Antrieb selbstständig in die Arme seiner Mutter finden
Neugeborene haben einen natürlichen Atemschutzreflex der verhindert, dass Wasser in die Lunge eindringen kann. Erst wenn die Haut oder das Gesicht des Babys mit Luft in Kontakt kommt, wird der Atemreflex ausgelöst. Über die Nabelschnur erhält es während der Zeit im Wasser noch ausreichend Sauerstoff – so besteht keine Gefahr, dass das Baby erstickt.
Das Neugeborene kann noch im warmen Wasser zum ersten Mal gestillt werden. Erst nach der Geburt der Plazenta wird es für Mutter und Kind Zeit, die Gebärwanne zu verlassen.
Annett Matiran
|